Wenn ein Auge schielt, werden dem Gehirn unterschiedliche Seheindrücke beider Augen übermittelt, welche nicht miteinander übereinstimmen oder zueinander passen. Als Reaktion darauf blendet das Hirn die Bilder des schielenden Auges aus. Die Sehkraft des abweichenden Auges wird nicht mehr weiter beansprucht. Dadurch nimmt das Sehvermögen dieses Auges immer weiter ab. Diese Form der funktionellen Sehschwäche wird in der Fachsprache auch Amblyopie genannt. In diesen Fällen kann die Augenpflaster-Therapie erfolgreich angewendet werden. Das gesunde oder besser sehende Auge des Kindes wird hierbei abgeklebt, sodass das Gehirn gezwungen ist, die Seheindrücke des schielenden Auges zu nutzen. Auf diese Weise wird das Sehvermögen trainiert. Üblicherweise verbessert sich die Sehkraft, wenn eine Okklusionsbehandlung unter Anwendung eines Augenpflasters durchgeführt wird.
Bei einem Säugling bildet sich das Sehvermögen Schritt für Schritt aus. Dabei wird die Koordination der Augen erlernt. Es ist nicht ungewöhnlich, wenn ein Baby bis zum dritten Monat gelegentlich schielt. Das Koordinieren und Fixieren der Augen bildet sich in den ersten drei Lebensmonaten aus. Wenn bei einem Baby die Augen nicht parallel zueinander stehen, sollte ein Augenarzt/eine Augenärztin oder eine Orthoptistin/ein Orthoptist befragt werden. Schielen – im Fachbegriff „Strabismus“ – zeigt sich darin, dass ein Auge immer wieder von der gemeinsamen Sichtachse abweicht. Es gibt verschiedene Formen des Schielens, wie Innenschielen, Außenschielen oder auch Höhenschielen nach oben oder nach unten. Gerade im Kinderalter ist die Fehlstellung schielender Augen und als Folge die funktionelle Sehschwäche (Amblyopie) gut behandelbar, weshalb Eltern möglichst schnell reagieren sollten.
Circa fünf Prozent aller Babys und Kinder schielen oder weisen im Laufe ihrer frühen Entwicklung eine funktionelle Sehschwäche (Amblyopie) auf. In diesem Fall muss das Kinderauge durch einen Spezialisten behandelt werden. Mit der richtigen Therapie lässt sich die Schwachsichtigkeit bei Babys und Kindern fast immer verbessern. Dabei gilt: je früher die Augenpflaster-Therapie beginnt, desto schneller kann dem Kind geholfen werden. Damit die Sehfähigkeit im Jugend- und Erwachsenenalter nicht eingeschränkt ist, sollte eine Schieltherapie bis zum 10. Lebensjahr erfolgt sein. Wenn ungefähr bis zu diesem Alter keine Therapie erfolgt, sind die Chancen auf eine vollständige Heilung nur gering.
Die ersten wichtigen Hinweise für Eltern: Eine Augenpflastertherapie – im Fachjargon Okklusionstherapie genannt – ist einfach, schmerzfrei und wirksam. Mit der Unterstützung von Augenarzt und orthoptischer Einrichtung (Sehschule) wird festgelegt, wann und wie lange ein Kind das Augenpflaster trägt. Die Anwendung wird von den Eltern selbst übernommen. Das nicht schielende oder besser sehende Auge wird mit dem Pflaster phasenweise nach einem individuellen Therapieplan abgeklebt. Bei der Therapie wird das Augenpflaster einfach direkt auf die Kinderhaut um das gesunde Auge herum geklebt. Eine vorhandene Brille kann unkompliziert darüber getragen werden.
Wenn die Augenpflaster korrekt nach ärztlichem Rat genutzt werden, sollte sich die Schwachsichtigkeit vermindern und die Sehschärfe schnell Besserung erfahren. Die Behandlung wird, wie erwähnt, gemeinsam mit dem Augenarzt/der Augenärztin und der Orthoptistin/dem Orthoptisten der Sehschule abgestimmt. Dabei wird individuell festgelegt, zu welchen Zeiten das Kind die Augenpflaster tragen soll und welche zusätzlichen Sehübungen die Pflastertherapie unterstützen können. Üblicherweise ist es so, dass je älter ein Kind ist, es das Pflaster länger am Stück tragen kann. Die Therapie wird von dem behandelnden Spezialisten immer dem jeweiligen Befund angepasst. Dabei werden unter anderem die Form der Schwäche, der Schweregrad und der Fortschritt der Behandlung berücksichtigt. Die korrekte Einhaltung des Plans hängt zu einem großen Teil von der Mitarbeit der Eltern ab. Sie können den Therapie-Erfolg für das Kind maßgeblich beeinflussen. Da die hier angebotenen Augenpflaster sehr hautfreundlich, hypoallergen, latexfrei, ohne Konservierungsstoffe und sehr angenehm zu tragen sind, ist auch eine längere Nutzung kein Problem. Weitere Informationen hierzu finden Sie unter dem Menüpunkt Qualität.
Neben der fachlichen Betreuung in den Sehschulen, können Kinder auch im Alltag ihr schielendes oder sehschwaches Auge weiter trainieren. Gerade wenn sich das augenpflastertragende Kind im Nahbereich konzentriert beschäftigt, kann sich die Sehschärfe dadurch verbessern. Das schwächere Auge wird durch Lesen, Malen, Basteln und andere Arbeiten im Nahbereich vermehrt gefordert. Auf diese Weise kann die individuelle Therapie mit dem Okklusionspflaster unterstützt werden. Gezielte Übungen und nützliche Spiele – wie Suchaufgaben und Ausmalbilder – können Sie unter Sehtraining kostenlos herunterladen und ausdrucken.
Auch die individuelle Auswahl der Pflaster trägt zur Motivation der Kinder bei. Wenn ein Kind Seeräubergeschichten liebt, wird es bevorzugt die Kinderpflaster mit Seemannsmotiven aussuchen und tragen. Auch für Kinder, die begeisterte Fans von Dinosauriern oder Prinzessinnen sind, haben wir eine Auswahl an Motiven in unserem Angebot enthalten. In unserer Kollektion bieten wir für fast jedes Interesse passend bedruckte Augenpflaster für Ihr Kind an. Einen Teil der bunten Auswahl finden Sie unter Pflaster. Je mehr Freude das Kind an und mit dem Pflaster hat, umso aktiver macht es mit und umso eher kann sich ein Therapie-Erfolg einstellen. Unter Motivationstipps finden Sie Ideen, die helfen, damit Ihr Kind das Augenpflaster gern trägt. Auch Motivationsartikel sind hier von ORTOPAD® erhältlich.
Weitere gängige Fragen und Antworten zur Nutzung der Augenpflaster finden Sie unter FAQ.
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